Trail Lexikon - Begriffserklärungen

12:03 Henning 0 Kommentare

Die Appalachen

Die Appalachen sind eines der ältesten Gebirge der Erde (mehr als 450 Mio Jahre alt) und ziehen sich fast an der gesamten Ostküste der USA entlang bis weit nach Kanada hinein.

Der Appalachian Trail

Der Appalachian Trail folgt dem Gebirgszug der Appalachen.  Seine Länge schwankt von Jahr zu Jahr etwas, aber bewegt sich irgendwo um die 3500km (für den Teil der in den USA verläuft). Neben dem "klassischen" Appalachian Trail gibt es auch noch den International Appalachian Trail, der sich an der Ostküste Kanadas nach Norden hin fortsetzt. Der Trail wird durch freiwillige Helfer und das Appalachian Trail Conservancy erhalten und verwaltet.

Bounce Box

Um überschüssiges Gepäck oder Ersatzausrüstung nicht unnötig im Rucksack mit herum zu schleppen, gibt es die Möglichkeit, diese in einem Paket von Stadt zu Stadt vorweg zu schicken (zu "bouncen").
Wenn man über verschiedene Jahreszeiten hinweg wandert, bietet es sich an das Sommer- und Wintergear per Post so mitzuschicken und bei Bedarf einfach auszutauschen.
Das Besondere an der Bouncebox in den USA ist: solange man das Paket nicht öffnet, kann man mit einmal Porto bezahlen das Paket immer wieder mit einem neuen Zielort aufgeben.

Campground

Wie der Name schon sagt handelt es sich hierbei um einen, extra dafür vorgesehenen, Ort an dem mehrere Zelte aufgestellt werden können. Meistens existieren an Campgrounds auch Wasserquellen, was sie zu einem besseren Platz zum übernachten macht als einfach am Wegesrand zu kampieren. Mehr Infos zum Campen auf dem AT gibt es hier.

Privy

An einigen Sheltern gibt es sogenannte Privies. Frei übersetzt ist ein Privy ein Plumpsklo. Wie so ein Privy aussieht kann man sich hier näher ansehen: YouTube. Ganz wichtig ist, dass man keinen Müll und Feuchte Tücher in die Privies wirft, da dies den natürlichen Abbau der Ausscheidungen stört und die armen freiwilligen Helfer den Müll aus den Reservoirs entfernen müssen!
Ein witziger Fakt: in einigen Bundesstaaten gibt es ein Gesetz, dass an allen "öffentlichen" Orten behindertengerechte Toiletten sein müssen. So kommt es vor, dass auf dem höchsten Berg, mitten im Nirgendwo tatsächlich behindertengerechte Privies stehen.

Shelter

Als Shelter werden die Schutzhütten bezeichnet, die sich auf dem Trail befinden. Der Abstand zwischen den Shelter variiert stark; meistens zwischen 5-10 Meilen. In der Regel bestehen Shelter aus drei Holzwänden und sind zu einer Seite hin offen. Eigentlich existiert an jedem Shelter auch eine Wasserquelle. Nur in Ausnahmen gibt es hier kein Wasser, etwa wenn die Quelle im Sommer austrocknet.

Shelter Log

Bei einem Shelter-Log handelt es sich um eine Art Tagebuch in das, wie bei einem Gipfelbuch, jeder Hiker seine Gedanken, Grüße oder einfach nur ein "Ich war hier" hineinschreiben kann. Es gibt in fast jedem Shelter auch ein Shelter-Log. VORSICHT: es ist ratsam sich nach dem Anfassen des Shelter-Logs die Hände zu desinfizieren. Es sollen so schon Norovirus-Wellen von Hiker zu Hiker übertragen worden sein.

NoBo (North Bound)

NoBo ist die Kurzbezeichung für "North Bound". Als Northbounder bezeichnet man einen Wanderer der von Süden nach Norden wandert.

SoBo (South Bound)

SoBo ist die Kurzbezeichung für "South Bound". Als Southbounder bezeichnet man einen Wanderer der von Norden nach Süden wandert.


Nero

Als "Nero" werden Wandertage bezeichnet, bei denen man so gut wie gar nicht wandert. Z.B. wenn man abends vor einer Stadt campiert und morgens nur noch ein Stündchen bis in die Stadt laufen muss um dort eine Pause einzulegen. Near to Zero = Nero


Zero

Als "Zero" werden Tage während eines Thruhikes bezeichnet, an denen man gar nicht wandert. Meistens hält man sich dabei im Hotel auf und erledigt die Wäsche, Essenseinkäufe und Planung für die nächste Etappe. Oder man ruht sich einfach mal endlich etwas aus.

Thru-Hiker

Ein Thru-Hiker ist jeder der einen Trail von Anfang bis Ende (also die volle Distanz) durchgelaufen ist. Hier kann es immer wieder zu Diskussionen kommen ob man dabei jede einzelne Meile des Weges zu Fuß gelaufen sein muss. Denn für Manche ist nur ein Purist ein Thru-Hiker, andere hingegen sehen das lockerer.

Purist

Puristen wollen/sollen/müssen jeden einzelnen Meter (oder Zentimeter?) des Trails zu Fuß und mit ihrem Rucksack auf dem Rücken gehen. Jegliches Abweichen von der Route oder Strecken ohne Rucksack zurückzulegen ist für Puristen wie schummeln. Für sie ist der Weg nur dann wirklich geschafft wenn sie diese Regeln einhalten.

"Hike your own hike"

Hin und wieder kommt es vor, dass zwischen Hikern, Diskussionen darüber entstehen, wie man einen Trail am besten wandern sollte. Das kann z.B. die Ausrüstung, das Essen oder die "richtige" Wandergeschwindigkeit betreffen. Aber was für den einen gut ist, ist für den anderen evtl. genau das Falsche. Darum gilt es als ziemlich unhöflich und vermessen anderen Wanderern (die auch schon Wochen oder Monate unterwegs sind) zu erzählen wie sie sich am besten auszurüsten oder zu verhalten haben. Hier gilt das Motto "Hike your own hike!". Wenn man von anderen nach einem Rat gefragt wird kann man aber natürlich einen unverbindlichen Tip geben.
Hike your own hike findet auch Anwendung um sich und andere daran zu erinnern, dass das Wander/Pilgerwandern kein Wettrennen ist.

Hiker Midnight

Der Alltag draußen in der Natur unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem gewohnten "zivilisiertem" Leben. Insbesondere geht man unterwegs zu ganz anderen Zeiten schlafen als man es vielleicht Zuhause tun würde. Hiker Midnight ist der Zeitpunkt wo quasi alle Wanderer sich in ihre Zelte und Schlafsäcke verziehen und schlafen gehen. Dieser Zeitpunkt ist i.d.R. dann erreicht wenn es dunkel wird (und man ohne elektrisches Licht nichts mehr sieht) oder es abends im Camp anfängt zu regnen (manchmal fällt hier auch der Spruch "Hiker midnight is when it starts to rain").


Hiker Hunger

Nach einigen Tagen bis Wochen setzt bei den meisten Wanderern der "Hiker-Hunger" ein -  interessanterweise hat man zu Beginn der Wanderung eher weniger Hunger als gewohnt.
Mit dem Hiker hunger kann auf einmal gewaltige Portionen in sich hineinschlingen und tagträumt während des Laufens stundenlang von Essen. Manch ein Wildtier erscheint einem plötzlich als Leckerbissen, den es nur noch zu fangen gilt ;)
Hier haben wir exemplarisch eine Woche lang dokumentiert was wir auf dem AT gegessen haben.

White Blaze

Auf dem Appalachian Trail wird der Weg mit weißen Farbstreifen ("White Blazes") markiert.
Yellow Blazing

Als Yellow Blazing wird in der Regel Autofahren (oder andere motorisierte Fortbewegung) bezeichnet anstatt zu Fuß den vorgegebenen Weg zu laufen. Man versucht (meistens ;) ) möglichst wenig zu Yellow Blazen. Denn dass wäre dann ja nicht thuhiken.


Blue Blazing

Auf dem Appalachian Trail gibt es häufig Wege, die sind mit blauen Markierungen, anstatt mit den üblichen Weißen, versehen. Diese führen zum Beispiel zu Sheltern, Wasserquellen oder Privys abseits des Weges oder sind als Ausweichrouten für manche Abschnitte gedacht (Schlechtwetterroute als Alternative zu einem exponiert liegendem Abschnitt). Wer so Abschnitte auf dem "richtigen" Wanderpfad auslässt betreibt in diesem Moment "Blue Blazing". Puristen würden in solchen Fällen den Weg vom Shelter wieder zurück laufen den sie abends gekommen sind, anstatt dem Weg weiter zu folgen um später wieder auf den eigentlichen Trail zu stoßen (und das obwohl dieser dafür extra angelegt worden ist).

Trail Angel

Trail Angel sind mit das Beste am Weitwandern. Als Trail Angel werden alle Personen bezeichnet, die Wanderern selbstlos ihre Hilfe anbieten. Dabei kann es sich um eine kurze Autofahrt, Essen oder das Abnehmen von Müll (ja, das ist nicht zu unterschätzen!) handeln. Manchmal gibt es auch ganze Gruppen von Trail-Angels, die mit einer Menge Ausrüstung kostenlose Grillveranstaltungen am Wegesrand austragen und als einzige Gegenleistung nichts oder ein paar Geschichten von den Wanderern hören wollen.

Trail Magic

Trail Magic wird von Trail Angels ausgeübt. Wenn eine Kühlbox mit kalten Getränken mitten im Wald steht (oder eine Tüte Äpfel) kann das für den ein oder anderen Hiker mit seinem Hiker hunger wie Magie wirken ;). Wir selbst haben nach dem Ende unserer Wanderung auch ein bisschen Trail Magic gemacht. Beiträge dazu gibt es hier und hier.


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Wie plane ich eine Weitwanderung?

22:01 Henning 0 Kommentare


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Hier findest du in 7 Schritten zu deiner ersten langen WANDERUNG!...oder Reise, eigentlich lässt sich das auch ganz gut auf jede andere Reise übertragen.


Punkt 1: Will ich das überhaupt? Ist das das Richtige für mich?

Wer sich auf einen Thruhike oder eine Weitwanderung (von mir aus auch Pilgerreise) einlässt weiß (oder ahnt) meist schon, dass das ein Akt mit masochistischen Zügen wird. Dass es anstrengend, schmerzhaft, lang, aufregend, befreiend, faszinierend und unvergesslich wird.

Vom gemütlichen Sofa aus lässt sich so eine Wanderung aber sehr gut vorstellen/aushalten und es fühlt sich schnell so an als würde man das wollen. Insbesondere wenn einem die Arbeit oder andere Lebenssituationen schon seit einiger Zeit das Leben schwer machen.

Wer noch nie mit einem vollen Rucksack inkl. Zeltübernachtungen wandern war, sollte das vorher UNBEDINGT mal auf einer Mehrtagestour ausprobiert haben. So kann man am besten abschätzen ob man sich eine solche Lebensweise auch für eine längere Zeit vorstellen kann. Falls die Antwort hierauf dann immer noch JA lautet, für den ist ein Truhike bzw. ein long distance hike definitiv einen Versuch wert. 

Man sollte prinzipiell nichts dagegen haben mal ein paar Tage nicht duschen zu können.
Ein bisschen Sturheit gehört hier ebenfalls dazu.

Wer Gefallen am neuen "Lebensstil" findet, der hat gute Chancen sich den Hiking Bug einzufangen.

OK, du bist also sicher es soll eine Wanderung sein. Es steht außer Frage, dass es klappt mit dir und der Reise wenn du für dich beschließt, dass du dir eine Auszeit von deinem gewohnten Leben nehmen willst. Sei dir aber bewusst, dass es daraus folgende Konsequenzen für Familie, Beziehung und Job gibt. Wenn du dir aber sicher bist, dass du dein altes Leben erst mal hinter dir lassen willst, dann mache die Wanderreise (oder Weltreise) zu deiner PRIORITÄT NR. 1 und alles andere wird sich finden und es wird die Zeit deines Lebens!

Punkt 2: Was will ich? Was wünsche ich mir von der Wanderung?

Das ist eine sehr wichtige Frage, die du dir unbedingt vorher selbst beantworten solltest. Denn die Antwort darauf ist deine Motivation. Und es kann gut sein, dass deren Erfüllung und nicht das Erreichen des Endpunktes des Weges dein Ziel ist oder wird. Oder du dich darauf besinnen musst um nicht vorzeitig aufzugeben.

Nimm dir einen ruhigen Moment, Stift und Papier, vielleicht noch ein Getränk dazu und frage dich warum du diese Auszeit willst, brauchst, verdient hast. Beantworte diese Frage für dich selbst und sei dabei so ehrlich wie möglich (es muss ja niemand außer dir lesen was du aufgeschrieben hast).

In schwachen und schwierigen Momenten kannst du dich dann daran erinnern, warum du dir das eigentlich antust und neue Motivation und Kraft daraus schöpfen. Oder du stellst fest, dass alles was du lernen und erleben wolltest, bereits erlebt hast und ein Weiterwandern nur deinem Ego schmeicheln würde. Jeder möchte gerne einen angefangenen Thru-hike auch beenden, ist ja klar. Wenn das das Ziel ist: ok. Aber wenn nicht, dann hast du vielleicht dein persönliches Ziel schon erreicht. Und dann ist es ebenfalls ok NICHT alles zu wandern was du dir vorgenommen hattest.

Hier gilt ganz klar das Grundmotto: Hike your own hike. Was für andere richtig und wichtig ist kann für dich falsch sein und umgekehrt. Dein Weg, deine Freiheit, deine Entscheidung.


Punkt 3: Einen Wanderweg wählen.

Es gibt viele schöne Ecken auf diesem Planeten und die sind mit Sicherheit alle einen Besuch wert. Wer nicht komplett den einsamen Wolf spielen will hält sich besser an populäre Trails.
Bei der Auswahl kann man persönliche Klimavorlieben mit einfließen lassen. Ist ein bisschen Schnee ok? Ist eine Strecke durch die Wüste vertretbar? Wie hoch sind die zu erklimmenden Berge?
Wie gut etabliert ist die Infrastruktur rund um den Trail? Das hängt wieder davon ab wie frequentiert der Wanderweg ist. 

Es ist auch nicht gesagt, dass man überhaupt einem Wanderweg folgen muss, je nachdem was man sich eben vorgenommen hat. Wer nicht so gerne in einem Zelt übernachten will findet ebenfalls "seinen" Wanderweg. Gerade in Europa, wo man nicht frei campen kann, kann man gut von Hütte zu Hütte wandern.


Punkt 4: Wieviel Zeit brauche ich dafür? Informationen sammeln.

Also, du möchtest also Wandern und hast einen Trail/Wanderweg ausgewählt. Die meisten (langen) Wanderwege haben ihre eigene Website. Das wäre die erste Anlaufstelle um Basisinformationen zu bekommen:
  • wieviele Kilometer 
  • von wo bis wo
  • wie lange haben andere gebraucht
Bei Facebook sind wir bisher immer auf eine Gruppe gestoßen, wo man Fragen an andere Interessierte oder die "Veteranen" stellen kann...Oder man durchforstet das Archiv. Denn die Fragen, die man sich stellt, hatten andere bestimmt auch schon.

Hier der Link für die Te Araroa Facebook Gruppe: Te Araroa - Facebook
Hier der Link für die Appalachian Trail Gruppe 2016: Appalachian Trail 2016 - Facebook

Die Frage wieviel Zeit man für den Trail braucht hängt natürlich auch davon ab was die persönliche Zielsetzung ist. Etwas mehr Zeit einzuplanen ist nie verkehrt. Es wandert sich nicht sehr schön wenn man unter Zeitdruck steht und das Visum abläuft oder ähnliches.

Den Namen des Wanderweges bei Youtube eingeben fördert auch einige Inspiration und Informationen zu Tage. Oder hast du schon Instagram probiert?


Punkt 5: Wieviel Geld brauche ich?

Gehen wir mal davon aus du hast einen Trail gewählt den auch andere gerne wandern und schon gewandert sind. Dann brauchst du einen Computer mit Internet und mit Sicherheit findest du Erfahrungsberichte für den erwählten Trail. Englischkenntnisse sind hier natürlich wichtig, denn die meisten Infos findest du vermutlich in internationalen Blogs.

Das Budget hängt stark von deinem persönlichen Reisestil ab. Davon ausgehend, dass man im Zelt auf dem Trail kostenlos übernachten kann, knabbern vor allem die Aufenthalte in der Zivilisation an den Geldreserven. Es hängt also davon ab wie oft man ins Hotel geht, wie oft ins Restaurant und in welches.

Behalte bei einer anderen Währung den Wechselkurs im Auge. Evtl. lohnt es sich bei starken Schwankungen Traveler Checks zu kaufen wenn der Kurs gerade besonders günstig ist. Ich denke jedoch, dass Traveler Check immer mehr an Bedeutung verlieren.

Wir können nur aus unserer eigenen Erfahrung berichten und wir lernen auch noch immer was neues dazu. Hier findest du eine Aufstellung für den TA (Te Araroa), zum selber ausfüllen und ausrechnen: Kostenrechner für eine Weitwanderung.


Punkt 6: Wann soll es los gehen?

Die Region des Wanderweges/ Trails mit seinem Wetter gibt dir das Zeitfenster vor wann und wo du starten kannst und wann du fertig sein solltest. Es sei denn ein Wintereinbruch, Kälte, Dauerregen und überlaufende Flussläufe machen dir nichts aus...
In manchen Klimazonen sind die Trails ganzjährig wanderbar.

Beispiel: das Zeitfenster für den Appalachian Trail liegt für Northbounder zwischen dem letzten Schnee (März-April) und dem Schließen des Baxter State Park, bzw. Mount Kathadin (Oktober). Southbounder können erst im Sommer starten (Juni), wenn der Baxter State Park Mount Kathadin das erste Mal nach dem Winter wieder öffnet. Jedem Southbounder ist dann selbst überlassen wie lange in den Winter hinein er die Kälte so aushält.

Für den Te Araroa in Neuseeland ist das Zeitfenster etwas größer. Es gibt Abschnitte die für die Lambing Season gesperrt werden. Das Wetter diktiert auf der Südinsel das Zeitfenster, in dem man die höchsten Berge (Richmond Range, Nelson Lakes, Harper's Pass, Arthur's Pass) überqueren sollte und zwar im Sommer (Dezember-April)


Punkt 7: Reisevorbereitungen allgemein


Impfungen:
Macht euch schlau welche Impfungen in eurem Reisezielland vorgeschrieben sind. Wenn es keine Pflichtimpfungen gibt, dann findet man trotzdem Empfehlungen über die man nachdenken sollte. Da man sich voraussichtlich viel in der Natur aufhält ist eine Tollwutimpfung in Gebieten mit Tollwut sinnvoll.
Gegen die, über einen Zeckenbiss übertragbare, Borreliose  (Lime Disease) gibt es leider keine Impfung.
Informationen zu Reiseschutzimpfungen findet ihr beim Tropeninstitut, eurer Krankenkasse oder auf der Seite des auswärtigen Amts. Oder ihr fragt eure/n Hausärztin/Hausarzt.

Visa: 

Bevor du Ausrüstung und Flüge buchst solltest du dich über die Einreisebestimmungen deines Reiseziels informieren. Wenn deine Wanderung nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt oder im eigenen Land stattfindet, dann ist dieser Punkt überflüssig. Wer aber zum Beispiel für 6 Monate in die USA möchte, sollte Flüge erst kaufen wenn der Visa Antrag genehmigt wurde (die amerikanische Botschaft liebt es gar nicht wenn man sie vor vollendete Tatsachen stellt -> Visa, USA & Botschaft).
Ganz anders war unsere Erfahrung hier mit unseren Visa für NZ.

Ausrüstung: 

Das Thema wurde auf unserem Blog schon ausführlich behandelt, deshalb findest hier die weiterführenden Links zur Ausrüstung und den Reviews

Training: 

Wer Zeit und Lust hat und sich nicht nur mental und ausrüstungstechnisch vorbereiten mag, kann sich ein Trainingsprogramm zusammenstellen und ab ca. 3-4 Monate vorher trainieren.  Fit zu starten ist keine zwingende Voraussetzung für einen Thru-Hike oder eine Wanderung, verringert aber die Gefahr sich zu verletzen und man kann etwas schneller starten und hat mehr Spaß, weil weniger Schmerzen. 

Kreditkarte: 

Eine Kreditkarte für das Ausland ist ein Muss. Nicht immer funktioniert die heimische EC-Karte im Ausland. Es ist auch zu empfehlen mind. 2 Kreditkarten mitzunehmen für den Fall, dass eine nicht funktioniert. Hier bietet sich an 2 verschiedene Typen mitzunehmen (Visa, MasterCard).

Unsere Erfahrung war auch, dass man sich die Telefonnummer der Bank mitnehmen sollte. Jedes Mal wenn wir den Ort wechselten ging erst mal das Geldabheben nicht mehr, weil die Bank davon ausging jemand habe die Karte geklaut...Also, Bank vorher informieren, dass man ins Ausland reist reicht wohl offenbar nicht aus.
Mal gucken wie es bei uns dieses Mal wird, denn wir haben die Bank gewechselt. In Thailand hatten wir bisher keine Probleme mehr.

Kündigen/Wohnung aufgeben/ Auto abmelden: 

Dieser Punkt ist abhängig von der Länge der Reise. Viele gute Tipps und Informationen hierzu findet man auf Weltreiseblogs.
Man spart viel Geld wenn man bei einer 6 monatigen Reise keine Miete bezahlen muss und irgendwo günstig sein Zeug unterstellen kann. Gleiches gilt für das Auto. Man kann natürlich auch versuchen die Wohnung/das Zimmer in der Zeit der Abwesenheit unterzuvermieten.
Den Job muss man nicht immer gleich kündigen, hier gibt es verschiedene Modelle von unbezahltem Urlaub über individuelle Vereinbarungen bis hin zum Sabbatical (auch hier rate ich euch auf Weltreiseblogs nachzuforschen).

Flüge buchen: 

Dein Visum ist genehmigt oder die Botschaft hat dir glaubhaft versichert, dass du die Flüge schon vorher buchen kannst? Na dann los. Flüge kann man maximal 1 Jahr im voraus buchen. Die Möglichkeit der Umbuchung ist praktisch, da man ja nicht wirklich weiß wie lange man genau wandert oder ob man zwischendurch die Pläne ändert. Wenn du denkst das brauchst du nicht, dann lässt sich da eventuell etwas Geld sparen. Wir buchten für die USA und für Neuseeland bei StaTravel

Erste Unterkunft buchen: 

Neues Land, neue Leute und ein (evtl.) langer Flug. Da ist jeder erst mal platt. Mit Jet-lag und ohne Plan und Unterkunft irgendwo in der Welt zu stranden macht mir persönlich keinen Spaß. Unsere ersten Unterkünfte buchten wir bisher mit Airbnb. Wenn du dich neu registrieren möchtest und dich von uns werben lässt bekommen wir beide einen 30€ Gutschein!

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Mit dem Rucksack durch Thailand

21:27 Mela 2 Kommentare

Vom 1. bis zum 19. November 2015 reisten wir durch den Süden Thailands. Da das jetzt schon fast ein Jahr her ist, fassen wir euch hier einen kleinen Bericht zusammen und lassen ein paar Bilder da.

Gepäck

Wir hatten, wie es sich für Backpacker gehört, recht wenig dabei. Unsere treuen Wanderrucksäcke, einige Sommerklamotten, Schnorchelsachen und Flossen, Bikini und Badehose, eine Yogamatte, Waschsachen (inkl. Sonnencreme), einen Tagesrucksack, sowie Hüttenschlafsäcke für schlechtere Hostels, Sea to Summit Säcke. Ich glaube das wars im großen und ganzen...wenn ich auf allen Bilder das gleiche Outfit trage, dann weil ich eben wirklich nicht sehr viel dabei hatte :/ Klamotten waschen lassen ist in Thailand gar kein Problem und auch nicht teuer. Ein Strandhandtuch kauften wir uns vor Ort.


Phuket

Wir flogen von Frankfurt per Direktflug nach Bangkok und von Bangkok auf die Insel Phuket. Dort wurden wir am Flughafen abgeholt. Im Örtchen Kamala verbrachten wir unsere ersten Tage bei PapaCrab und dem Deutschen Charly. der Ort und die Unterkunft waren (ist uns im Nachhinein aufgefallen) etwas teuer. Wir unternahmen von hier aus alle unsere Ausflüge auf der Insel Phuket. Wir besuchten: Kamala Beach, Patong Beach, den Big Buddha (bei strömendem Tropenregen), Kata Beach, Karon View Point, Promthep Cape (der südlichste Punkt der Insel) und den Leuchtturm, außerdem noch ein Fischerdorf, dessen Name mir leider entfallen ist... ...Ach ja und den Tempel Wat Chalong:

Die Phan Nga Bucht

Einen ganzen Tag besichtigten wir die Phang Nga Bucht nordöstlich der Insel Phuket. das war wirklich ein ganz fantastischer und lohnenswerter Ausflug, der den ganzen Tag dauerte. Wir buchten die Tour mit John Gray's Seacanoe. Dieser Anbieter war teuerer als andere, dafür setzt sich der Engländer für den Umweltschutz der Bucht ein und das Programm und das Essen waren einfach super! Wir wurden morgens von unserem Guesthouse abgeholt und zum Ablegeplatz gefahren. Es gab ein Hauptboot mit einer Toilette, und Küche, dort konnte man sein Sach lassen und hier aßen wir auch. Die Erkundungstouren zu den Höhlen und Buchten unternahm man in einem Kanu, wobei jedes Zweierkanu einen eigenen Paddler hatte. Das Essen war einfach sagenhaft gut.

Khao Lak

Nach ein paar Tagen zog es uns weiter und wir verließen mit Sack und Pack Kamala und fuhren mit einem klapprigen, alten Bus, dessen Haltestelle wir ewig suchen und erfragen mussten weil es einfach nicht als Haltestelle zu erkennen war, nach Khao Lak. Das Hotel, in dem wir uns einquartierten war das Ocean Breeze Hotel und wir hatten einen Sparpreis über boocking.com ergattert. Leider wurde Henning nun krank und wir blieben etwas länger als geplant und ruhten uns am Strand und Pool aus.

Koh Surin

Nach Khao Lak buchten wir eine kleine Tour in den Koh Surin Nationalpark. Mit dem Speedboot ging es zum Schnorcheln ins Paradies, inkl. Zeltübernachtung direkt am Strand. Auch diese Tour war nicht wirklich günstig, aber würden wir auf jeden Fall wieder machen!! Es war definitiv unser Highlight der Reise. Der kleine Besuch bei dem Seenomadenvolk der Moken konnte man leider nicht weglassen. Wir kamen uns wirklich blöd vor dort abgeladen zu werden und wie eine Schafherde durch das Dorf getrieben zu werden um am anderen Ende wieder in das Boot zu steigen.

Zusammen mit den zahlreichen, respektlosen Russen in unserer Reisegruppe kamen wir uns vor wie die schlimmsten Störenfriede. Auf diese Erfahrung hätten wir verzichten können. Versteh uns nicht falsch, es war wunderschön dort, doch wir finden es nicht gut, dass dieses Seenomadenvolk wie ein Zoobesuch angeboten und belagert wird.

 Das Zelt, dass wir gebucht hatten stand schon am Strand und musste von uns nur noch bezogen werden. Isomatte und Schlafsack wurde uns ausgehändigt und wir stellten erfreut fest, dass weder das Zelt noch das Equipment irgendwie eklig waren. Ganz im Gegenteil es sah aus wie neu. Uns gefiel es so gut (und wir schliefen auch sehr gut), dass wir spontan eine Nacht verlängerten, was übrigens gar kein Problem darstellte, Die sanitären Anlagen bestanden aus Toiletten und Duschen und hatten fließend Wasser und Strom. Es gab genau ein Restaurant und einen Kiosk. Auf den Schnorcheltouren erlebten wir schöne Korallenriffe und irre viele bunte Fische. Keiner von uns beiden hatten bisher etwas vergleichbares gesehen.

Khao Sok

Jetzt hatten wir also Stadt, Tempel, Korallen, Meer, Buchten und Höhlen gesehen. Fehlte uns nur noch Dschungel. So ging es also in den Khao Sok Nationalpark in den Dschungel. Die Reise dorthin war etwas abenteuerlich, denn wir mussten erstmal von den Surin Islands mit einem kleinen Boot runter, stiegen Mitten im Meer auf das Speedboot um, dass uns zum Festland brachte (dauert übrigens >2 Stunden). Im Gebäude des Veranstalters holten wir unser restliches Gepäck und wurden mit einem Auto zum Busbahnhof gefahren. Dort angekommen kauften wir die Bustickets und mussten auch schon einsteigen, denn der letzte Bus des Tages fuhr ab. Thailändische Busse sind IMMER pünktlich auf die Minute. Im Dunkeln kamen wir schließlich an.

Wir hatten keine Unterkunft im voraus gebucht. was aber auch kein Problem war, denn es standen schon ca. 10 Thailänder bereit, die für ihr Hotel/Hostel/Bungalow/Guesthouse warben. Wir wählten den erstbesten und ließen uns hinfahren. Man muss sich für nichts verpflichten und kann sich die Zimmer vor Ort dann auch erst man anschauen. Da die Anlagen meist alle auf einem Haufen zu finden sind wäre das Nächste auch nicht weit weg gewesen.

Wie sich herausstellte war das Zimmer, das man uns anbot aber ganz ok und wir blieben. Noch vor dem Abendessen buchten wir für den nächsten Vormittag eine Wandertour durch den Dschungel. Die Wanderung durch den Dschungel war wider Erwarten richtig gut, was an unserem Guide lag, der sehr nett und motiviert war. Er bastelte uns Becher und Löffel aus Bambus und zeigte uns mit welchem Bambus man ein Kochgefäß herstellen kann. Auf einem Feuer wurde kurze Zeit später Wasser gekocht und mitten im Dschungel freuten wir uns über Instantkaffee in der Wanderpause.

Krabi

Wir reisten noch am selben Nachmittag per Bus wieder ab Richtung Krabi Stadt. Die Fahrt dorthin war lang und der alte Bus stank, aber war billig. Wer mal in Krabi ist muss unbedingt auf dem Nachtmarkt essen gehen. Sowas von unglaublich lecker! Überhaupt war das Essen in Thailand einfach nur sehr gut. Ein Ausflug zum Wat Tham Sua und seine 1200 Stufen (oder wer weiß wie viele das in Wirklichkeit sind...) ließen wir uns nicht entgehen. Die Aussicht war der Hammer.


Koh Jum

Mit der Fähre fuhren wir von Krabi schließlich ganz spontan auf die Insel Koh Jum. Wir wollten uns bevor es zurück in die Heimat ging nochmal ganz auf eine einsame Insel zurückziehen. Dafür war Koh Jum perfekt. Zur Westküste führt keine richtige Straße, so dass man eigentlich nur per Boot an die Bucht kommt.

Falls es uns mal wieder nach Koh Jum zieht würden wir beim nächsten mal im Oonlee übernachten. Die thailändisch-französische Küche ist überragend und die Zimmer wunderschön. Ob es dort ebenfalls Kakerlaken gibt wie in unserer Unterkunft im Thing Rai Bay wissen wir nicht...bis auf diese Mistviecher war es dort auch ganz schön =) Thailand du bist schön und frei - wir kommen bestimmt mal wieder.

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