Tag 130: Paihia

22:53 Mela 0 Kommentare

Beim ersten Auftreten taten mir die Füße weh. Das war schon  länger nicht mehr der Fall gewesen.

Wir hatten nur noch 3,5 Kilometer bis Paihia und starteten extra gemütlich in den Tag. Es war ein schöner Morgenspaziergang an der Küste entlang.

Im YHA trafen wir Natascha wieder und....JAKE! Nach 2 Monaten sehen wir uns endlich wieder. Wir strahlten uns gegenseitig an. Ganz schon groß ist sein Bart geworden!

Der restliche Tag war warm und sonnig und wunderschön. Es fühlte sich an wie Wochenende/Urlaub vom Trail.

Morgen ist noch ein Pausetag eingeplant um dann das letzte Stück (250 Kilometer) zu bewältigen. Wahrscheinlich mit Jake gemeinsam. Er möchte an seinem Geburtstag (14. Juni) diese Wanderung beenden. Wenn wir das mit machen, heißt das: schön langsam. Sonst sind wir zu früh oben am Cape. Uns gefällt der Gedanke.

Wir sind nach der langen Wanderung spürbar müde und stimmen uns langsam auf die Zeit danach ein. Ich bin traurig, dass es bald vorbei sein wird. Aber wir freuen uns auch sehr. Endlich mal anderes Essen und Ausschlafen. Und Urlaub. Und Sauber sein und neue Kleidung...vielleicht sogar surfen lernen...

Bay of Island ist übrigens richtig schön. Im Schatten merkt man zwar, dass heute offiziell der erste Tag des Winters ist, aber in der Sonne ist es heiß. Will gar nicht wissen wie es hier im Sommer vom Himmel brennt.

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Tag 129: Helena Bay und Russel Forrest

08:54 Mela 0 Kommentare

Nach einer langen Nacht, in der es ein paar Regenschauer gab, standen wir früh auf. Wir hatten heute viel vor uns. Wir versuchen nämlich Jake einzuholen.

Der Morepork-Onekainga Track war wie die Wege davor schön und gut zu laufen. Es war recht schwül und warm für die frühe Tageszeit und schon bald fing es an zu tröpfeln.

Es regnete aus einem blauen Himmel bei Sonnenschein. Ein wunderbarer Regenbogen begleitete uns. So nah habe ich noch nie einen gesehen. Er endete vor dem Hügel bei einem Baum. Müsste ich dort jetzt nach einem Topf Gold graben?

Wir kamen nach Helena Bay und liefen schon wieder lange auf einer Asphaltstraße. Ein gut gepflegtes Grundstück auf unserer rechten Seite fiel uns auf. Es war abgezäunt und mit Kameras versehen. Der Rasen hatte ein Golfplatz sein können. Es stand nirgends eine Hausnummer oder ein Name, nur "Helena Bay, New Zealand". Ein öffentlicher Park war es aber auch nicht. Ein Anwohner erzählte uns später, dass das Grundstück einem russischen Milliardär gehört und hinter dem Hügel eine Lodge steht. Sie ist wohl das luxuriöseste Spa Neuseelands und eine Nacht kostet ab 4000$.

Im Russel Forrest wurden die Wege wieder rauer, wie wir das gewohnt waren. Außerdem wurden wir etwas vom "Riverwalking" überrascht. Wir hatten die Trailnotes nicht sorgfältig genug gelesen. Der Weg führte etwa 4 Kilometer im Flussbett entlang. Der Bach/Fluss sollte nicht tiefer als knöcheltief sein, so die Trailnotes. Die Realität war: meist knöchel- bis knietief, ab und zu bis hüfthoch. Aber es hatte aufgehört zu regnen und wir trockneten anschließend ganz gut wieder.

Auf der anderen Seite des Flusses kamen wir auf Maori Land raus. Ich weiß nicht was wir erwartet hatten. Auf jeden Fall keine Schrotthalde. Überall war Müll und Elektroschrott und ein Dutzend Autowracks. Die gehen ja nicht besonders gut mit ihrem Land um...Das war der vermüllteste Abschnitt Neuseelands, den wir bisher gesehen haben. Und gruselig war das auch. Zum Glück war es noch früh genug und wir müssen hier nicht irgendwo übernachten!

Eine weitere Straße führt uns nach Waikare. Laut Trail soll man von hier mit einem Wassertaxi nach Opua übersetzen. Das ist uns zu teuer, deshalb werden wir trampen.

Da stehen wir also an einer leeren Straße und warten. Es ist egal in welche Richtung uns jemand mitnehmen würde. Man kann über Kawakawa nach Opua kommen oder nach Okaito und dann eine kurze Fahrt mit der Fähre. Aber es kommt überhaupt kein Auto.

Wir rufen Derek Miller an. Er steht als Ansprechperson in den Trailnotes. Leider hat er keine Zeit uns zu Hilfe zu kommen. Normalerweise kann er einem wohl Kanus leihen.

Wir haben Glück, denn es kommt der Schulbus und bringt die Kinder Heim. Der Busfahrer ist ein cooler Typ und nimmt uns mit bis Taumarere. Keine 5 Minuten später sitzen wir im nächsten Auto Richtung Opua.

Jetzt sind wir in einer Cabin auf dem Holiday Park, frisch geduscht und die Wäsche ist auch bald fertig. Zum Abendessen gab es Reis mit Erbsen.

Jake ist nur 3,6 Kilometer weiter im YHA in Paihia. Er wartet dort auf uns. Ich glaube wir freuen uns alle ziemlich, dass wir uns morgen wieder sehen werden.

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Tag 128: zu zweit verläuft man sich weniger schnell

07:57 Mela 0 Kommentare

Um halb 7 klingelte der Wecker. Früher als sonst. Es war noch dunkel und wir mussten uns beeilen, weil James uns um 7 Uhr mit seinem Boot über den Fluss schippern wollte. Er muss danach arbeiten gehen. Die Zeit reichte gerade so für Frühstück (ein köstliches Porridge), Zähne putzen, Klo, zusammen packen und los.

Um ins Boot zu gelangen mussten wir durchs eiskalte Wasser waten (und nochmal um wieder auszusteigen). Das erste Sonnenlicht des Tages begleitete unsere kurze Überfahrt. Wir waren noch nicht richtig wach.

Nach diesem Schockstart in den Tag gingen wir im winzigen Laden von Ngunguru einkaufen und unsere Vorräte aufstocken und anschließend gab es erst mal Kaffee!

Es ist immer wieder lustig wenn uns die Leute hier in Northland vor der nächsten Strecke warnen. Sie betonen, dass es steil wird, durch den Busch geht oder eine ziemlich lange Strecke vor uns liegt. Das Witzige daran ist, dass das hier die besten Wege überhaupt sind. Sie sind meist sehr gut gepflegt, Rasen öfter gemäht, weniger steil und matschig und insgesamt gut zum Laufen. Wenn man mal die Straße außen vor lässt.

Auch heute war wieder ca. 40% der Strecke Roadwalking, aber wir haben unseren Frieden damit schließen können.

Als ich meine Socken hochzog um Falten zu glätten riss ich ein großes Loch in meinen rechten Socken. Ups.

Wir kamen durch Matapouri und zur Mittagszeit nach Whananaki. 25 Kilometer in ca. 5 Stunden. Wir waren selbst erstaunt. Wir liefen also noch ein bisschen weiter und zelten im Wald.

Was soll die Überschrift, wenn es doch gar nicht darum ging, fragst du dich? Nun, mir gefiel der Titel und es kommt immer wieder vor, das der vorne weg Laufende die falsche Richtung einschlägt und der Hintermann korrigierend einschreiten muss. Das passierte heute. Das passiert immer mal wieder und vor zwei Tagen ging es im Tide Song B&B um dieses Thema. Es verlaufen sich immer wieder Wanderer und letztes Jahr musste einer selbstständig wieder aus dem Wald finden weil der Suchtrupp ihn irgendwie falsch lokalisiert hatte und nicht fand.

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Tag 127: Pataua nach Nikau Bay

05:38 Mela 0 Kommentare

Es war ein herzlicher Abschied von Ros und Hugh. Vielleicht schauen wir hier nochmal vorbei wenn wir fertig sind und uns auf dem Weg zurück nach Auckland befinden.

Heute stand viel Straße auf dem Programm mit einem kleineren Abschnitt durch Natur. Der Weg war einfach und entspannt.

Wir fanden Fußspuren im Sand/Dreck und  freuten uns darüber.

Um 3 Uhr kamen wir am Ngunguru River Estuary an, wo James wohnt. Er fährt TA Wanderer mit dem Kanu hinüber und bei ihm übernachten wir heute.

Wie angekündigt war niemand Zuhause, doch wir fanden den Schlüssel wie vereinbart im Gummistiefel und bezogen unser Zimmer. Die Dusche war erfrischend nach dem warmen, sonnigen Tag.

Eine halbe Stunde nach Ankunft gab es einen kurzen Regenschauer und wir freuten uns, dass wir nichts ab bekamen.

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Vlog 26 ist online

09:34 Henning 0 Kommentare

Von Pakiri geht es entlang Pakiri Beach nach Mangawhai, Waipu, Whangarei Heads und schließlich den schönen Ocean Beach hoch, bis nach Pataua South. Dies war seit langem einer der schönsten Abschnitte auf der Nordinsel.

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Vlog 25 ist online

05:17 Henning 0 Kommentare

Trotz einiger geschlossen Tracks laufen wir weiter Richtung Auckland, bis wir schließlich aufgeben müssen, um durch Auckland und weiter die Ostküste hoch, nach Puhoi zu laufen.

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Tag 126: Pausetag im Tide Song B&B

01:33 Mela 0 Kommentare

Wir hatten gar nicht richtig bemerkt, dass wir schon wieder 12 Tage ohne Pause zu Fuß unterwegs waren. Es wurde Zeit für etwas Ruhe und Erholung.

Ich schlief so gut wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr. Normalerweise wache ich zig mal in der Nacht auf. Eigentlich jedes Mal wenn ich mich umdrehe. Heute Nacht nur 1mal!
Die Schmerzen in den Beinen waren wieder verschwunden, aber ich und Henning fühlten uns trotzdem einigermaßen müde.

Wir wurden von Ros gut bekocht und aßen SEHR viel! Außer Essen und Ruhen machte ich nicht viel. Henning schnitt 2 Videos.

Das Tide Song B&B ist ein sehr schöner Ort für eine Pause...Oder auch nur zum vorbei schauen.

Ros (66) ist vor 2 Jahren selber den Te Araroa gelaufen um zu zeigen, dass man nach Spende einer Niere (an ihren Mann) immer noch alles machen kann. Es war im Rahmen einer Campagne um darauf aufmerksam zu machen wieviele Menschen auf eine neue Niere warten.

Noch eine Anmerkung für Northbounder: nachdem ihr den Taiharuru River an den Markierungen überquert habt, lauft links das Flussufer rauf bis ihr zu einem Steg mit Leiter und blauem Sonnenschirm kommt. Wenn ihr diesem langen Boardwalk folgt landet ihr direkt im Garten des Tide Song B&B. Dann müsst ihr nicht über irgendwelche Zäune steigen ,so wie wir. Und widersteht der Versuchung euch durch die Mangroven zu schlagen. Da ist kein Durchkommen. Wir haben es ausprobiert.

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Tag 125: Ocean Beach

12:23 Mela 0 Kommentare

Was für ein Tag. Ich liege in einem weichen, warmen Bett mit gut gefülltem Bauch. Meine Augen brennen vor Müdigkeit und fallen mir gleich zu. Meine Muskeln ächzen, mein Nacken ist verspannt und meine Beine und Füße sind schwer wie Blei.

Es nieselte leicht am Morgen. Doch bis wir mit dem Frühstück fertig waren, gepackt und uns verabschiedet hatten, schien die Sonne.

Nach einem kleinen Abschnitt nahe des Ufers folgte ein längerer Abschnitt Straße. Aber es war nicht so schlimm. Es gab nur wenig Verkehr und die waren sehr langsam unterwegs. Wir waren guter Dinge. Wir, das schloss Natascha mit ein, denn sie begleitete uns weiterhin.

Der folgende Bream Head Track hatte es in sich. Wir stiegen etwa 400 Höhenmeter auf, über ca. 1400 Stufen rauf auf den Felsberg mit Wald. Es war schwülwarm und der Schweiß rann uns in Bächen herab. Vom frisch-geduscht-Gefühl war nichts mehr übrig.
Natascha verloren wir aus den Augen, denn sie war schneller. 

Die Aussicht auf das Meer war fantastisch und der Himmel blau. Wir konnten sehen wo wir die letzte Woche am Strand in der Ferne lang gelaufen waren.
Da das ganze Gebiet ein Vogelschutzgebiet ist, sahen und hörten wir viele Vögel. Sogar Kiwis leben hier wild.

Es ging viele Stufen wieder hinunter bis zum Strand des Ocean Beach. Überhaupt bestand dieser gepflegte Track hauptsächlich aus Stufen und Treppen.
Wir konnten Natascha in einiger Entfernung erkennen.

Wie machten einen Abstecher zu einem Wohnhaus um nach Wasser zu fragen, denn Henning hatte keins mehr. War kein Problem welches zu bekommen. Da es uns zu früh war um hier ins Hostel/Zeltplatz zu gehen, wir aber auch nicht wussten wie weit wir kommen würden, füllten wir alle Wasserflaschen auf um gegebenenfalls irgendwo wild zelten zu können.

Der Ocean Beach war ein Traumstrand wie aus dem Bilderbuch. Wild und wunderschön, mit feinem weißen Sand. Ein paar Wolken setzten die Felsen im Meer noch dramatisch in Szene. Wir trödelten etwas, weil es so hübsch war. Ich untersuchte die Fußspuren im Sand und stellte verwundert fest, dass Nataschas nicht dabei waren. Hatten wir sie überholt?

Es war heiß und sonnig und ich war froh dass es nicht Sommer war. Wie musste das erst heiß sein im Sommer! Ich bedauerte es als der Strand endete.

Ich war müde geworden und es war Zeit was zum Übernachten zu finden. Der Parkplatz ging übergangslos in eine Weide mit Kühen über. Wir folgten den Straßen bis zum Kauri Mountain Track. Noch mehr Stufen!! Insgesamt waren es heute mit Sicherheit mindestens 3000 Stück. Ich war von meinen Knien beeindruckt, denn die machten keinen Mucks.

Wir fanden in dem Waldabschnitt keine flache Fläche und versuchten vom "Berggipfel" Ros und Hugh anzurufen. Die beiden Einheimischen standen als Kontaktpersonen in den Trailnotes für Informationen rund um das kommende Estuary (Flussmündung ins Meer). Sie betrieben außerdem ein Bed&Breakfast und transportieren die Wanderer mit dem Boot über den Fluss wenn er zu hoch ist. Wir erreichten leider niemanden.

Wir liefen die letzten 3 Kilometer bis zum Fluss und konnten schon von weitem erkennen, dass die Ebbe noch nicht ganz vorüber war. Allerdings ging nun die Sonne unter.

Der Bauer, über dessen Ländereien man diesseits des Flusses laufen darf, bot uns an bei ihm zu zelten, falls der Taiharuru (der Fluss) zu hoch zum Überqueren sei. Aber dann hätten wir es Nachts um 4 oder erst am nächsten Nachmittag um 4 nochmal probieren können.

Das Crossing war tatsächlich halb so schlimm. Es war nur etwas über kniehoch.  Allerdings war der Untergrund sehr schlammig und lagerte sich in unseren Schuhen ab bis es sich anfühlte als hätten die Zehen keinen Platz mehr im Schuh.

Auf der anderen Seite war es nicht so einfach wieder auf einen Weg zu finden. Ich wollte gerne auf direkten Weg das Tide Song B&B von Ros und Hugh ansteuern um zu gucken ob jemand da ist. Leider versperrte ein Haufen Bäume (Mangroven?) den Weg und nach etwa 5 Minuten mussten wir es aufgeben und zurück laufen um eine andere Stelle zu finden. Es wurde immer dunkler. Wir liefen das Ufer hinab, immer noch im matschigen Fluss, doch überall war Zaun. Schließlich kletterten wir über einen solchen auf irgendein Ptivatgrundstück. Es war inzwischen dämmrig genug, dass uns keiner sehen würde.

Von hier aus erreichten wir eine Straße und schließlich unser Ziel. Wir mussten unser Handylicht benutzen um in der Auffahrt noch was sehen zu können.

Ros und Hugh waren da und empfingen uns freundlich. Was war ich erleichtert. Mir wurde etwas schwindelig und ich bemerkte, dass ich heute zu wenig getrunken hatte und seit dem Mittagessen vor 5-6 Stunden auch nichts mehr gegessen.

Während wir duschten, kochte Ros unser warmes, leckeres Abendessen mit viel Gemüse.

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