Roadtrip Nordinsel Neuseeland

11:36 Mela 0 Kommentare

Für eine Woche haben wir uns ein Auto in Auckland geliehen und sind damit herum gefahren. Wir hatten keinen großartigen Plan und fuhren erstmal der Nase nach. Das endete natürlich in einer ganz schönen zig-zag Rumgurkerei. Aber so wollten wir das ja auch. Ohne Plan durch Neuseeland, hat etwas gewöhnungsbedürftiges, aber hat was.

Unser erster Stop war Matamata, die kleine Stadt von der Touren zum Hobbiton Filmset starten. Wir schauten uns die I-Site an, die wie eine Hobbithöhle aussieht und für sich schon eine Sehenswürdigkeit ist. Hobbiton selber lassen wir aus. Für das was man zu sehen bekommt ist uns der Eintritt von 79$ pro Person (ca. 52€) einfach zu teuer. So interessant finden wir verlassene Filmsets dann auch nicht. Außerdem haben wir ja auch schon einige Originaldrehorte auf unserer Wanderung gesehen.

Wir fuhren Nach Taupo, schauten uns den See an. Das Wetter war mies und bewölkt deshalb sah man nicht viel vom See, geschweige denn Tongariro, was schade war. Auch die Thermalquellen konnten wir nicht sehen, da dort gerade Baustelle ist. Nun ja. Dafür waren die Huka Falls beeindruckend.
Ein Ausflug zum Aratiatia Damm wäre zur richtigen Zeit sicher auch beeindruckend, nämlich dann wenn die Schleusen geöffnet werden (3 mal am Tag). So war es etwas langweilig.

Nächstes Ziel war Rotorua. Das war wirklich eine tolle Sehenswürdigkeit und wir sind froh, dass wir hier noch her gefahren sind. Überall dampft und raucht es aus dem Boden, vor allem bei diesem kalten Winterwetter! Allerdings ist Roturua nichts für empfindliche Nasen. Der Dampf verströmt teilweise einen sehr starken Schwefelgeruch in der Stadt.

Im Kiwi Kai konnten wir unser erstes und einziges Hangi essen. Hangi ist eine traditionelle Kochweise der Maori. Dabei wird Gemüse und Fleisch im Boden gegart. Aus hygienischen Gründen darf man Hangi wohl nicht einfach so verkaufen. Das (im Ofen) gegarte Gemüse mit frittiertem Brot, das wir hier bekamen war aber auf jeden Fall sehr lecker und mal zur Abwechslung was gesundes.

Der Kuirau Park in Rotorua war sehr spannend und kostenlos! Hier konnten wir kochende Seen und dampfende Steine bewundern. Ein Boardwalk führt sogar direkt über einen heißen See, man kann also durch den Dampf hindurch laufen. Da es super kalt war blieben wir dort eine Weile stehen und ließen uns aufwärmen. Leider fing es dann schon wieder an zu regnen.

Sulfur Bay war dagegen nicht so spannend. Auch der Rotorua See an sich war im Vergleich zu anderen Seen Neuseelands eher gewöhnlich. Gerne hätten wir den Te Puia Geisir oder den Rainbow Springs Nature Park besucht, aber ganz sicher nicht zu diesen Preisen (zwischen 50€ und 70€)!

Dafür war Spazieren gehen im Redwood Forest sehr schön. Dort gibt es wirklich viele Wanderwege. Sie sind flach und perfekt zum Joggen.

Uns zog es wieder ans Meer. Weiter ging es deshalb mit dem Te Puna Quarry Park in der Nähe von Tauranga und Stunden auf Parkplätzen am Meer, zum Beispiel in Bowentown.

Die Coromandel Halbinsel war so schön wie versprochen mit kleinen, gewundenen Straßen und schöner Küste. Wie besuchten Den Hot Water Beach und die Cathedral Coves. Für den Hot Water Beach hatten wir uns fest vorgenommen uns auch einen Pool zu bauen uns zu baden. Der Hot Water Beach ist eine heiße Quelle an einem schönen Strand mit weißem Sand. An der Stelle wo das heiße Wasser ins Meer fließt gräbt man sich traditionellerweise mit einer Schaufel eine Kuhle in den Sand, die sich dann mit heißem Wasser füllt wie eine Badewanne. Trotz winterlichen Verhältnissen war es nicht leer dort und die besten Stellen waren schon besetzt. Als wir sahen wie viel Arbeit es war die Kuhle am Leben zu erhalten - die jungen Leute waren unablässig am Graben um den nachströmenden Sand los zu werden - hatten wir doch keine Lust nass zu werden. Es war kalt und regnerisch, aber das macht ja nichts wenn man im warmen Wasser liegen kann. Wir begnügten uns mit einem Fußbad. Es war wirklich sehr heiß und an einer Stelle blubberte sogar der Sand als würde es darunter kochen.

Wir fuhren durch Paeroa, der Stadt aus der die bekannte Limonade L&P herkommt. L&P steht für Lemon & Paeroa. Wir haben viel L&P während unserer Wanderung getrunken.

Am letzten Tag ging es zurück auf den Te Araroa Trail, nämlich nach Clevedon und zu den Hunua Falls. Diesen Teil des Trail hatten wir ausgelassen weil die Hunua Ranges gesperrt sind (Erdrutsche haben den Weg zerstört).

Wir hielten uns in einigen Büchereien auf und als diese am Wochenende geschlossen waren wurde sogar eine BP Tankstelle mit WIFI und Café zu unserem Arbeits- und Wohnzimmer.

Die meisten Nächte verbrachten wir im Zelt auf freien Campingstellen. Zwei Nächte blieben wir auf dem Holiday Park in Te Aroha, wo wir für 1$ und etwas Laub Zusammenrechen unser Zelt aufstellen konnten. Ebenfalls zwei Nächte verbrachten wir im Hostel. Das Wetter war wirklich kalt. Zwischen 0 und 15 Grad. Die ersten Tage regnete es viel, die letzten beiden Tage hatten wir nur Sonne.

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Vlog 28 ist online

09:11 Henning 0 Kommentare

Unsere Wanderung geht zuende. Wir laufen den Ninety Mile Beach hinauf und erreichen unser großes Ziel Cape Reinga!

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Und nun? Die Weltreise geht weiter

04:06 Mela 2 Kommentare

Hello!
Jetzt habe ich schon seit 3 Tagen keinen Blogbeitrag geschrieben. Sehr komisch für mich. Seit Anfang Januar habe ich es geschafft jeden Tag zu schreiben. Ich konnte es nicht immer gleich hochladen, da wir oft kein Internet hatten. Aber ich habe immer geschrieben!

Wir sind inzwischen in Auckland angekommen und ruhen uns aus. Im Hintergrund höre ich die Tennisbälle im Trockner, wo der erste gewaschene Schlafsack trocknet. Wir müssen irgendwie mal diesen Pennerduft loswerden.

Unsere Ausrüstung brauchen wir noch. Wir gehen zwar nicht mehr großartig wandern (zumindest haben wir derzeit nichts geplant - aber das kann sich ändern), doch unsere Reise ist noch nicht zu Ende. Wir hatten es schon mal angekündigt, aber nicht verraten wo es hingeht. Jetzt wird es mal Zeit.

Wir bleiben noch 2 Wochen in Neuseeland und werden auch noch bisschen was auf der Nordinsel anschauen und fliegen dann am 3. Juli nach....AUSTRALIEN. Wir haben ein Auto gemietet um damit in 4 Wochen von Melbourne nach Brisbane an der Ostküste entlang zu fahren. Wir waren noch nie in Australien und freuen uns sehr.

Pläne für die Zeit in Australien gibt es nicht wirklich, wir werden uns erst mal treiben lassen. Falls ihr Empfehlungen und Insidertips habt, immer her damit.

Gestern mussten wir uns von Jake verabschieden, der nun in Wellington einen Job sucht und dort eine Weile leben wird. Wir hatten noch einen schönen Nachmittag und Abend zusammen in Auckland. Seine neue Frisur steht ihm gut.

Wir laufen immer noch in unseren löchrigen Wandersachen rum, weil wir es noch nicht geschafft haben etwas zu shoppen. Die vielen Menschen und die Auswahl und die vielen Eindrücke, die auf einen einstürmen sind im Moment noch zu intensiv für uns. Es ermüdet nach der Zeit in der Natur. Aber das gibt sich. Leider.

Ach ja. Auf dem Weg nach Auckland hat uns beim Trampen ein Log-Truck  (LKW mit Holzstämmen) mitgenommen! Das war vielleicht aufregend. 


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Tag 142: The Bluff Campsite nach Twilight Beach

06:22 Mela 0 Kommentare

Vorletzer Tag. Noch 40 Kilometer.

Als wir wach werden regnet es ein paar Tropfen.
Wir laufen heute schweigend. Jeder in seine Gedanken vertieft. Diesmal mit Jake in Sichtweite.

Es weht ein stärkerer, steter Wind. Das erste Mal seit wir von Ahipara aufgebrochen sind.

Noch 26 Kilometer.
Wir machen eine frühe Mittagspause, denn der Sand ist weich und anstrengend. Sobald die Ebbe einsetzt wird es wieder besser werden.

Wir essen das letzte Mal Thunfisch (Peri Peri Tuna von Sealord) in unserer letzten Mittagspause.

Noch 25 Kilometer.
Ich werde plötzlich sehr traurig und habe einen Kloß im Hals.
Das Meer macht einen ganz schönen Lärm.
Ich werde immer langsamer und lasse mich zurück fallen und fange schließlich an zu weinen.

Noch 24 Kilometer.
Ich habe mich wieder beruhigt.

Immer noch 22 Kilometer
Ich folge Henning's Fußspuren im Sand. Jake ist diesmal weit vor uns. Ein kleiner, schwarzer Strich.

Immer noch 17 Kilometer.
Wir haben Jake eingeholt und die steilen Felsen erreicht, die uns den Blick auf das Ende der Nordinsel versperren. Hier kann man nicht weiter am Strand laufen, der 90 Mile Beach ist zu Ende. Wir müssen auf den kleinen Hügel. Nach 3 Tagen Strand sind unsere Beine, Füße und Knie entrüstet, dass wir sie nun wieder mit Stufen quälen.

Der Weg bis zur Twilight Campsite ist schön und bietet eine tolle Aussicht. Der Leuchtturm ist noch nicht zu sehen.

Ich denke wirklich darüber nach, einfach umzukehren und den ganzen Weg zurück zu laufen. Ich will nicht, dass diese Wanderung zu Ende geht. Meine Emotionen sind ganz anders als erwartet und ich komme verwirrt im Camp an.
Es ist ein guter Zeltplatz mit Toiletten, Wasser und Kochshelter. Im Gespräch mit Jake und Henning wird klar: die sind ebenso verwirrt wie ich. Vielleicht etwas glücklicher.

Wir gucken zusammen Bilder an und lachen viel. Außerdem gönnen wir uns die Flasche Rotwein, die Jake mit geschleppt hat, zum Abendessen. Henning hat trotzdem das Gefühl heute Nacht keine Minute Schlaf zu finden.

Die Erkenntnis, dass wir es tatsächlich fast geschafft haben, hat uns heute endgültig erreicht.

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