Erfahrungsbericht zum Schlafsack: Yeti Passion Three

11:43 Henning 3 Kommentare

Testzeitraum

April – Juli 2014, Wanderreise 2000 Kilometer Appalachian Trail (USA)
Januar – Juni 2017, Wanderreise 3000 Kilometer Te Araroa (Neuseeland)

Testobjekte  

2 Yeti Passion Three, Größe M und L

Testbedingungen    

Fast täglicher Gebrauch während der Wanderungen. Verwendung mit Liner (Innenschlafsack).

Lagerung 

Bei Nichtgebrauch in den mitgelieferten Netzsäcken, trocken, sauber und kühl.
Während der Wanderungen komprimiert in wasserdichten Packsäcken (Seat to Summit), ohne Rücksicht auf Verluste. Auslüften und Trockenhalten war nicht immer möglich.

Erfahrungen USA  

Die neuen Schlafsäcke hielten was sie versprachen. Leicht und dabei recht warm, robust und flauschig zugleich. Gleich zu Anfang der Wanderung, im Frühling, ergänzten wir den YETI PASSION THREE mit einem wärmenden Liner, da wir froren. Temperaturen um 10 Grad waren danach perfekt, unter 3 Grad wurde unangenehm und alles über 10 Grad war zu warm. Wenn es kalt wurde zogen wir Thermokleidung und Daunenjacken an, wenn es zu warm wurde benutzten wir den Liner alleine und der Yeti diente als zusätzliche Decke.

Bald merkten wir, dass der dünne Stoff und der zierliche Reißverschluss kein Grund zur Sorge sind und wenn man mal den Stoff einklemmt, was häufiger passiert, macht das nichts aus. Bis heute ist der Stoff und der Reißverschluss tadellos intakt.
Das Wetter war eher warm mit wenig Regen. Wir konnten oft lüften, dadurch gab es wenig Geruchsbildung durch nasse Daunen. Die Schlafsäcke konnten sauber gehalten werden durch den Liner.
Gewaschen haben wir die Schlafsäcke nach der Wanderung Zuhause in der Waschmaschine. Dafür benutzten wir Daunenwaschpulver und trockneten sie anschließend mit Tennisbällen im Trockner. Das Ganze war überhaupt nicht schwierig und kein Problem.
Der (Seiden-)Stoff ist sehr angenehm auf der Haut.

Erfahrungen NZ  

Neuseeland war kälter und nässer und die Schlafsäcke nicht mehr neu. All das zusammen führte zu häufigem Frieren unsererseits. Wir wussten dabei immer: wir frieren, werden aber nicht Erfrieren. Wenn wir die Reise nochmal machen würden, dann würden wir wärmere Schlafsäcke mitnehmen, die dann aber natürlich auch schwerer wären. Die Temperaturen lagen zwischen -3 und 20 Grad. Wir machten beim Frieren ein paar Beobachtungen: der Wärmeverlust war an den Seiten am Größten (direkt oberhalb der Isomatte) und eine gut isolierte Isomatte konnte die Wärmeleistung beträchtlich steigern.
Für ein bisschen mehr Komfort polsterten wir die Schlafsäcke von Innen im Oberkörperbereich mit unseren Daunenjacken (Ghost Whisperer von Mountain Hardware), hauptsächlich um die „Wärmelöcher zu stopfen“.
Geruchsentwicklung war auch auf dieser Wanderung kein Problem obwohl die Trockenhaltung und das Lüften sehr schwierig waren.
Nass geworden sind die Schlafsäcke zum Glück nie, aber feucht. Hier konnten wir keine Einschränkungen feststellen.
Die Schlafsäcke wurden nach der Wanderung einmal mit Daunenwaschmittel in der Waschmaschine gewaschen und anschließend im Trockner mit Tennisbällen getrocknet. Auch das hat wieder problemlos geklappt.

Verschleißerscheinungen 

Weniger Federn, und ungleichmäßige Verteilung der Daunen, „Wärmelöcher“


Verwendungstipps:

Man sollte einen Liner verwenden um den Schlafsack sauber zu halten und die Waschhäufigkeit zu minimieren.
Wenn dem Anwender der Schlafsack zu kühl erscheint, helfen erstmal Klamotten im Fußteil (z.B. die Wanderkleidung, die man zum Schlafen nicht trägt). Es scheint als würde der Schlafsack hierüber Wärme verlieren. Eine gut isolierende Isomatte ist ebenfalls wichtig, damit der Schlafsack richtig funktionieren kann - aber das ist ja bei jeden Schlafsack so.

Fazit

Unsere Schlafsäcke haben uns treu begleitet und nicht im Stich gelassen. Auch wenn sie mal etwas feucht geworden sind, haben sie uns warmgehalten.
Sie waren sehr viel robuster als zunächst erwartet. Wir haben die Schlafsäcke sorgsam behandelt und wir haben keine Löcher oder Risse erlebt. Der Reisverschluss klemmt den Stoff bei jedem Öffnen und Schließen etwas ein, selbst wenn man aufpasst. Doch der Stoff nimmt das klaglos hin.
Die Temperaturangaben müssten für uns etwas höher angelegt werden. Die Komfort-Temperatur würden wir von 7 °C auf 8 °C setzen, Limit-Temperatur von 3 °C auf 5 °C und die Extrem-Temperatur von -10 °C auf 0 °C erhöhen. Generell lässt der Schlafsack nicht so viel Spielraum zu. Bei unter 3 °C friert man deutlich und bei über 10 °C fängt man bereits an zu Schwitzen. Aber man kann den Schlafsack gut offen lassen und als Decke nutzen.
Die Größe M war bei einer Körpergröße von 158 cm gut und die Größe L bei einer Körpergröße von 185 cm ebenfalls ausreichend. Beide sind schmal geschnitten, so dass man nicht innerhalb des Schlafsacks ein Bein anwinkeln kann. Daran muss man sich erstmal gewöhnen.
Das Gewicht bei der Wärmeleistung ist immer noch sehr überzeugend!
Der Außenstoff ist sehr angenehm und weich. Atmungsaktivität war gegeben und angenehm.
Die Gestaltung der Kapuze konnten wir nicht nutzen. Als Kopfkissen haben wir wasserdichte Packsäcke mit Klamotten drin verwendet, die wir in einen Buff (Halstuch) gepackt haben. Dieses Konstrukt lag dann auf der Kapuze, die trotzdem noch zuziehbar bleib.


01.09.2017 Nachtrag: Vielen Dank an Yeti in Görlitz, die uns gesponsert haben und uns die Schlafsäcke professionell gereinigt und wieder mit neuen Daunen aufgefüllt haben. Jetzt sind zwei der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände wieder bereit für das nächste Abenteuer

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10 Tipps zum Te Araroa Trail

11:50 Mela 0 Kommentare


Nun ist es bereits 8 Wochen her dass wir den Te Araroa beendet haben. Wir waren etwas faul mit dem Schreiben. Jetzt wird es Zeit, schließlich geht es bei einigen bald los und denen wollten wir noch unsere Gedanken mit auf den Weg geben.


Tipp 1: Geduld

Thruhiken braucht sehr viel Geduld. Wenn du dich selbst für geduldig hältst, lass dich überraschen! Bei mir half die Strategie einfach gar nicht an das Ende der Reise zu denken, sondern das Wandern als mein neues Leben zu akzeptieren. Henning hat es geholfen die Wanderung (gedanklich) in kleine Etappen zu unterteilen und sich so z.B. von einer größeren Stadt zur nächsten "voranzuarbeiten".

Tipp 2: Sei flexibel

Das Leben auf dem Trail lässt sich nicht planen. Das ist auch gleichzeitig das Schöne daran. Du weißt nie was genau dich erwartet, was um die nächste Ecke ist oder wo du schlafen wirst.
Sei auch flexibel mit der Streckenführung. Unternehme Umwege und Sitetrips. Suche dir alternative Wege wenn dir eine Strecke nicht zusagt. Das Motto lautet "hike your own hike" und "der Weg ist das Ziel ".

Tipp 3: hör nicht zu sehr auf Andere

Du bist nicht wie jeder andere, deshalb können sie - und wir - dir auch nicht sagen wie schön oder schwierig eine Strecke für dich werden wird und wie du sie zu laufen hast. Der Trail ist für jeden eine individuelle Erfahrung und da darf jeder selbst herausfinden wie er tickt am besten zurechtkommt.


Tipp 4: Gib nur an einem guten Tag auf

Diesen Spruch haben wir auf dem Appalachian Trail aufgeschnappt. Jeder hat schlechte Tage auf dem Trail (wer etwas anderes behauptet, dem glaube ich nicht). Wenn die Füße schmerzen, die Nacht unruhig war, der Hunger quält und es nur noch regnet, dann kann das auf die Stimmung schlagen. Such dir so schnell wie möglich eine trockene Unterkunft, gönn dir ein Privatzimmer, esse gut und ruhe dich mindestens 2 Tage aus. Und dann läufst du einfach wieder los. Wenn du den nächsten guten Tag hast und immer noch keine neue Motivation verspürst, erst dann ist der richtige Zeitpunkt deine Wanderung zu beenden. Dann hast du dir nichts vorzuwerfen und nichts zu bereuen.


Tipp 5: Höre auf deinen Körper

Du darfst sehr genau hin hören was dein Körper dir für Signale gibt. Das bewahrt dich vor Verletzungen und langanhaltenden Schmerzen. Beides vergrößert den Spaß und die Chancen, dass du den Fernwanderweg bis zum Ende gehst.


Tipp 6: Achte auf deine Gedanken

Damit meine ich nicht, dass du nicht denken darfst was du willst - es gibt nichts besseres auf dem Trail als stundenlang Gedanken nachzuhängen - sondern dass du negativen Stimmungen selbst steuern kannst. Jeder ist selbst verantwortlich für seine Emotionen. Du selbst kannst bestimmen wie lange du jetzt schlechte Laune haben willst.


Tipp 7: Starte so langsam wie möglich

Das ist zugegebenermaßen bei einem TA Sobo Start nicht wirklich möglich, weil es keine Unterkünfte und Wasserquellen in kürzeren Abständen gibt. Aber eigentlich wäre es wichtig. Egal wie fit du bist, solange du nicht jeden Tag wanderst, kannst du deinen Körper nicht wirklich daran gewöhnen. Widerstehe deinem Drang am Anfang so schnell und lang wie möglich zu laufen. Ich weiß du bist sehr motiviert und der Weg ist lang. Aus eigener und fremder Erfahrung wissen wir nun: weniger Kilometer am Anfang erspart dir unnötige Schmerzen und Mikrofrakturen in den Füßen. UND am Ende sind alle ähnlich schnell. Es spielt keine Rolle für den Trail ob du die erste Woche jeden Tag nur 8 bis 15 Kilometer gelaufen bist. Für deinen Körper schon.


Tipp 8: Lerne neues

Am Anfang des Trails ist Euphorie am Start, du lernst alles rund um deinen neuen Alltag kennen. Dann gewöhnst du dich daran und hast jede Menge Zeit und Ruhe für dich und deine Gedanken. Geniese es! Und dann kommt die Langeweile, denn das Gehirn ist gern beschäftigt. Unser Tipp: bring nicht nur Musik und Hörbuch mit, sondern nutze die Zeit um Neues zu lernen. Du hattest noch nie so viel Zeit um dich mit Politik, Philosophie, Geschichte oder Sprache zu beschäftigen. Finde gute Podcasts. Die kannst du dann an deinen Zerotagen aktualisieren und neue herunterladen. Wir haben die App podcast addict benutzt.


Tipp 9: Reise so leicht wie möglich

Je weniger du schleppen musst desto weniger Schmerzen = mehr Spaß.

Tipp 10, der letzte Tipp ist für Wanderpartner:

Wenn ihr vorher über ein paar Dinge diskutiert schützt ihr eure Partnerschaft/Freundschaft.

  • Was macht ihr wenn einer weiter wandern will, der andere aber nicht?
  • Was wenn einer sich verletzt und 3 Wochen Pause machen muss?
  • Habt ihr das gleiche Budget und was wenn einer sich ein Privatzimmer gönnen will?
  • Was ist eure Hauptmotivation?
  • Wie schnell und wie weit läuft jeder von euch?

Wenn ihr zwei Freunde seit, dann rate ich euch keine Ausrüstung zu teilen! Das spart zwar Gewicht, doch wir haben nur Paare getroffen, die es geschafft haben zusammen zu wandern und sich auszuhalten. Wir haben dafür jede Menge Stories über Freunde gehört, die sich irgendwann aufgeteilt haben. Was auch nicht schlimm ist, es sei denn man teilt Zelt und Kocher!


Jetzt bleibt uns nur noch euch eine geile Zeit zu wünschen! Und ganz viele tolle Erfahrungen!
Mela & Henning von Zuhauseimwald


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6 Tage Singapur

13:47 Mela 0 Kommentare

Unser letzter Weltreise-Stop ist Singapur. Wir hatten (wie so oft) keine Erwartungen an das Reiseziel...und keinerlei Plan. Brauchen wir ja auch nicht, das läuft so nebenbei, haha.

Wir landeten Morgens um 8 Uhr und weil wir ganz vorne im Flieger saßen waren wir unter den ersten bei der Einreise. Das ging super schnell, unkompliziert, freundlich und Süßigkeiten bekommt man vom Immigration Officer - nach erfolgreicher Einreise  - in Singapur auch noch. Das ist vor allem dann ein kleiner Schock, wenn man die bösen "wir wollen dich hier nicht" Blicke und den barschen Befehlston der Immigration Officer in den USA kennt.

Wir begaben uns gemütlich zum Gepäckband. Unsere beiden Pakete mit den Didgeridoos konnten wir sofort abholen. Die Abteilung für "Odd Size Gepäck" (so heißt das da wirklich!) war direkt nebenan. Und dann kam die große Überraschung. Wir waren nicht nur die ersten, die am Gepäckband standen, sondern es kamen doch tatsächlich auch unsere Rucksäcke als erstes aufs Band! Noch vor den Crew Koffern...wie cool ist das denn..?!

Nun ja, so kam es, dass wir bereits um 9 Uhr an unserem Hotel waren, wo wir noch nicht einchecken konnten. Wir setzten uns in die Lobby und machten erst mal einen Plan. Jetzt brauchten wir doch mal einen.

TAG 1 machten wir zu unserem Museumstag. Wir ließen das Gepäck in der Lobby und machten uns auf die Suche nach der Metrostation. Das Wetter war super heiß und schwül und der 700m Weg kam uns sehr lang vor.

Wir kauften die aufladbaren MRT Karten am Schalter und fuhren zur City Hall (Rathaus). Das Wetter in Singapur macht einen echt fertig. Vor allem mit Jet Lag und wenig Schlaf. Die Klimaanlage im Singapore Asian Civilisations Museum (8$/Person) tat gut. Es gab eine ehrenamtliche Guide, die uns fabelhaft durch die Ausstellung führte und somit sogar alte Keramik total spannend und interessant machen konnte.

Es blieb bei diesem einen Museum und ein wenig draußen herumspazieren.
Unser Hotelzimmer ist klein, aber schön und in einem Viertel mit vielen authentischen chinesischen und indischen Restaurants. Yummy!



TAG 2 kamen die großen Sightseeing Highlights dran. Nach einem Frühstück beim Inder (Prata mit Banane und Käse und der berühmte Teh Tarik und Kopi) fuhren wir wieder mit der MRT in die Stadt.

Das Wechselbad aus heiß und kalt war bestimmt Immunsystem fordernd.
Wir schauten uns in Marina Bay um, besuchten the Shoppes at Marina Bay Sands und das Art Science Museum. In der Bullenhitze wagten wir uns zu den Gardens by the Bay. Wir hatten extra die Mittagshitze abgewartet, aber es war kein bisschen besser. Wir wurden gebacken und konnten nicht durch den Park laufen wie geplant, da es sich anfühlte als würde unser Kreislauf demnächst kollabieren. Das war eine unerwartete Erfahrung, schließlich sind wir gut trainiert in Hitze und Kälte stundenlang herumzulaufen. Es waren noch 2-3 Stunden bis zur Lightshow am Abend und da wir nicht Spazieren gehen konnten - und nicht so lange rum sitzen wollten - fuhren wir zurück zum Hotel.










TAG 3 Heute standen Little India und Chinatown auf dem Programm. Beides sehr geil! Und das Essen erst!

Am Abend holten wir die Rhapsody Lightshow in den Gardens by the Bay nach. Das kann man sich schon mal anzuschauen. Es findet jeden Abend um 19:45 und 20:45 Uhr statt. Die Stimmung war sehr schön und das Beste daran ist: es ist kostenlos!










TAG 4 hatte den Japanese und Chinese Garden auf dem Programm. Die Gärten liegen direkt nebeneinander und sind sehr groß. Da es dann anfing zu regnen änderten wir die Pläne für den Botanic Garden in Shopping in der Orchard Road. Die Orchard Road ist das Shopping Zentrum schlechthin mit ca. 33 großen Malls. Wir sind aber eher schlechte Konsumenten, ohne Shoppinglaune und fanden nichts was wir kaufen wollten.





TAG 5 wollten wir den Botanic Garden nachholen, doch leider war mein Darm dagegen. Wir haben fröhlich Streetfood in uns geschaufelt ohne Rücksicht auf Verluste. Das Essen ist ja auch viel zu lecker um sich darüber Gedanken zu machen. Jedenfalls blieb ich heute lieber in der Nähe der Toilette, was aber gar nicht unbedingt den ganzen Tag nötig gewesen wäre. Naja.
Wir packten unsere Rucksäcke und ruhten aus. Ein Tag, an dem wir nichts machen kam auch schon länger nicht mehr vor.

Heute ist TAG 6 und wir fahren zum Flughafen Changi Airport Singapur. Das soll der beste Flughafen der Welt sein und meine Schwester hat mir schon vorgeschwärmt. Um dem Jet Lag vorzubeugen sind wir spät ins Bett und haben lange geschlafen (quasi nach deutscher Zeit).
Wir fahren wieder wir mit dem Taxi zum Flughafen. Das spart uns Schlepperei und außerdem sind in der Metro keine großen Gepäckstücke erlaubt und wir wollten keine Diskusionen und Ärger riskieren.

Wir können unser Gepäck - zum Glück - wieder früh abgeben und verbringen die nächsten Stunden in den Terminals 1,2 und 3. Es gibt mehrere "Gärten" und ein Schmetterlinghaus. Im kostenlosen Kino lief leider nichts was wir sehen wollten, dafür genossen wir diese Fuß/Waden Massagegeräte, die hier überall herum stehen. Ans ich hatten wir uns vom Flughafen mehr versprochen, aber es ist trotzdem ein schöner Flughafen auf dem man sich ganz gut einige Stunden vertreiben kann.

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Airlie Beach, Segeltour zu den Whitsunday Islands und Brisbane

15:53 Mela 0 Kommentare







Airlie Beach ist der nördlichste Ort, den wir anfahren. Das Wetter ist schön, mit sommerlichen 27 Grad und wir starten eine Segeltour von hier. Morgens um 8:30 Uhr checken wir im Büro ein und müssen eine 4 seitige Medizin- und Informationsbroschüre ausfüllen.

Um 12:30 Uhr treffen wir uns an der Marina und lernen unsere Crew und Reisebegleiter kennen. Jeder von uns bekommt einen "Stingersuit" gegen Quallen.
2 Nächte, 1 ganzer und 2 halbe Tage dauert die Reise mit der Matador. Wir segeln das erste Mal auf einem so großen Boot und müssen uns erst an die Schräglage unter Segel gewöhnen. 

Noch am ersten Nachmittag gehen wir Schnorcheln, doch es ist recht kühl und das Riff nicht sehr spektakulär. Ist das hier wirklich das Great Barrier Reef?

Es wird für uns gekocht. Die Küche an Board ist winzig und es erstaunt mich was darin gezaubert wird.

Unsere Koje ist eine Doppelkoje und bietet nicht viel Platz, ist aber gemütlich. 

Am zweiten Nachmittag fahren wir an den berühmten Whitehaven Beach und verbringen ein paar Stunden dort, bis wir mit dem kleinen Motorboot wieder abgeholt und zum Segelboot zurück gebracht werden. 
Die Sonne scheint und es fühlt sich an wie Sommer. Wir wollen lieber nicht wissen wie unerträglich heiß es hier im Sommer wird.

Unsere Mitreisenden sind zwischen Anfang 20 bis Anfang 30 und von überall auf der Welt. Es sind keine Amerikaner dabei und kein Party Volk, so dass es eher gemütlich zu geht und um jeweils 21:30 Uhr alle in ihren Kojen liegen.

Nach dem Segelausflug steigen wir wieder auf unser Auto um, das geduldig auf dem Parkplatz der Marina auf uns gewartet hat. Wir fahren in drei Tagen zurück nach Brisbane. Die Aufenthalte in Mackay, Hervey Bay und Gladstone sind entspannt und unspektakulär. Wobei ich muss an der Stelle Rainbow Beach erwänen. Die 120 Meter hohe Sanddüne Carlo Sand Blow war schon spektakulär!

Die zwei Tag ein Brisbane verfliegen wie im Flug. Henning nimmt eine Didgeridoo Lehrstunde, wir kaufen eines der Instrumente, streicheln Koala, Emu und Känguru im Lone Pine Koala Sanctuary und verbringen eine Nacht am Flughafen bis um 2:30 unser Flieger nach SINGAPUR geht.

Ich kann es kaum glauben, dass unsere Zeit in Australien bereits vorbei ist. Wir kommen auf jeden Fall mal wieder. In einem Sommer. und einmal um das Outback zu erkunden!

Unser Fazit zu Australien: Die Leute sind nicht so krass freundlich wie die Neuseeländer, aber auch nicht so arrogant und merkwürdig wie die Exemplare Australier, die wir in Neuseeland kennen gelernt haben. Insgesamt hat es uns besser gefallen als gedacht.

Wir haben nicht einmal gezeltet. Das hatte folgenden Grund: Kein Mensch zeltet dort im Winter. nicht einer. Einige Campingplätze haben nicht mal Fläche für Zelte angelegt.


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Road Trip in Neuseeland

05:01 Henning 0 Kommentare

Nachdem wir unsere lange Wanderung abgeschlossen haben, verbringen wir noch etwas Zeit mit einem kleinen Roadtrip. Wir besuchen einige Orte (Taupo, Rotorua, Clevedon u.a.) an denen der Te Araroa nicht direkt vorbei lief und die uns als sehenswert empfohlen worden sind.

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Te Araroa Trail Fazit

12:53 Mela 0 Kommentare

 

Was der Te Araroa ist

 


Der Te Araroa ist ein 3000 Kilometer langer Wanderweg, der durch ganz Neuseeland führt.

Die atemberaubend schöne Landschaft der Südinsel, mit ihrem blassen Tussock-Gras Hügeln, den saftig grünen Feldern mit Schafen und Kühen und die rauen Felsberge mit Schotterabhängen, hat es mir auf jeden Fall schwer angetan. Das Wasser dort ist immer so klar, dass man auf den Grund gucken kann und wenn man an den Blue Lake kommt, fragt man sich was an diesem (wissenschaftlich nachgewiesen) reinsten Wasser der Welt eigentlich noch klarer sein soll als in allen anderen Flüsschen und Seen.

Die Wälder sind hübsch und besonders, und manchmal märchenhaft mit Moos überzogen. Doch leider war der Weg in den Wäldern meist so schwierig und anstrengend (zugewachsen, tiefer Matsch), dass wir das nur hinterher auf den Bildern bewundern konnten.

Die Kiwis sind der Hammer wenn es um Gastfreundschaft geht. Man lernt auch eine Menge Leute kennen wenn man zu Fuß ein Land durchquert. Ein Problem ist, dass derTe Araroa noch so unbekannt ist, dass die Anwohner gar nicht wissen, dass du eventuell Hilfe/Unterstützung brauchen könntest.

Dadurch, dass der Wanderweg vertikal durch Neuseeland führt, und Neuseeland recht schmal ist, kann man sehr viel von dem Land sehen während man wandert. Ein paar Side Trips würden wir dennoch empfehlen, denn sonst verpasst man Mt Cook und Mt Aspiring National Park, Abel Tasman, Christchurch, Rotorua, Taranaki und die Coromandel Halbinsel sowie Hawks Bay.

Der Te Araroa ist sehr abwechslungsreich! Manchmal ändert sich die Landschaft 5 mal am Tag.


Was der Te Araroa nicht ist im Vergleich zum Appalachian Trail 


Wer bereits viel gewandert und/oder ein Truhiker ist und denkt er/sie ist gut vorbereitet, sollte wissen, dass der Te Araroa (noch nicht) auf dem Standard anderer Fernwanderwege ist.

Das Problem mit dem Te Araroa ist, dass der Weg an sich sehr anspruchsvoll ist. Nicht wegen seiner Länge und nicht immer wegen der Steigung oder dem Terrain, sondern wegen dem neuseeländischen Wetter und mancher Streckenabschnitte, die entweder technisch oder logistisch anspruchsvoll sind oder einfach überhaupt nicht gewartet oder gepflegt werden. Was uns daran geärgert hatte war, dass man den Weg mit etwas Arbeit (Mähen, umgefallene Bäume entfernen, Zeltplätze anlegen...) sehr viel angenehmer gestalten könnte. Es fühlte sich manchmal wie sinnlose Quälerei für nichts an.

Auf dem Appalachian Trail war ein gewisser Qualitätsstandard normal und viele Freiwillige halfen den Trail zu pflegen. So kommt es, dass es dort über jedes Bächlein eine Fußbrücke gibt, an jedem Abschnitt mit ausgetrockneten Quellen Wasserkanister und an jeder dritten Straße Trailmagic. Diese "Trailkultur" wirst du NICHT auf dem Te Araroa finden. 

Dafür gibt es ein ausgedehntes Hüttennetz auf der Südinsel, das die Shelter des Appalachian Trail auf jeden Fall weit übertreffen. Und es gibt jede Menge Hängebrücken über die allerschlimmsten Flüsse und Schluchten.
Ansonsten hatten wir wegen der vielen Fluss- und Bachüberquerungen oder wegen Regen, nassem Gras oder Moos oder Matsch... in mehr als 70 Prozent der Zeit nasse Füße auf dem Te Araroa. Zum Vergleich auf Appalachian Trail: 3 Tage. Wobei wir 2014  auch ein besonders trockenes Jahr erwischt hatten.

Da der Te Araroa erst 2011 eröffnet wurde, gibt es noch viel Entwicklungspotential und der Wanderweg ist (noch) ein Provisorium und nicht fertiggestellt. Die Hauptpriorität lag bisher darin den kompletten Weg mit Wegmarkierungen zu versehen. Ich würde sagen, dass dieses Jahr die meisten Strecken ganz ordentlich markiert waren. Trotzdem ist der TA weit davon entfernt, dass man ohne GPS und Karte navigieren kann (für den Appalachian Trail braucht man weder noch; nur das Guidebook). 

Als ich vor dem Trail gelesen habe "Provisorium", konnte ich mir nicht so viel darunter vorstellen. Alle schreiben, dass es in Neuseeland verschiedene Wanderwege gab, die mit Straßenabschnitten verbunden wurden um daraus den Te Araroa zu formen. Und genau das könnt ihr euch darunter vorstellen.

Schau aus dem Fenster. Was siehst du dort? Straße? Gehweg? Feldweg? Wiese? Stadt? egal was es ist, vermutlich gibt es einen Teil des Te Araroas, der genau so ist wie das was du vor dem Fenster sieht.

Die "Konnektorstrecken" sind nicht wirklich zum Wandern geeignet und vom Te Araroa Trust auch nicht immer dafür gedacht. Sie sind da, weil es im Moment keine Alternativen dazu gibt. Wer sie läuft hat meist eine Menge Leiden für nichts.
Als Ergebnis werden viele dieser Strecken übersprungen. Wer den Anspruch hat alles zu laufen, sollte sich bewusst sein, dass das nicht für Jeden Sinn macht.

Auf dem Appalachian Trail konnten wir uns darauf verlassen, dass der Weg an sich zugänglich ist und es einen Platz zum Schlafen geben wird, dass wir Wasser und Schutz finden würden. Der Te Araroa fordert etwas mehr Planung was das angeht.  

Ich nenne sie die vier Grundbedürfnisse des Wanderers:

1) Wasser
2) Schutz vor Kälte/Hitze/Nässe
3) Platz zum Schlafen
4) Sicherer Trail/ Weg ist zu finden

Es gab Stellen auf dem Te Araroa, wo die diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden.


 Kilometer


Die genaue Länge des Te Araroa Trail lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Offiziell wird immer von ca. 3000 Kilometern gesprochen. Die eingezeichneten Kilometer in den offiziellen Te Araroa Maps sind 3008 Kilometer, wobei Wasserwege, die man mit dem Boot zurücklegt, normalerweise ebenfalls mitgezählt werden. Nimmt man die (ebenfalls offiziellen) Trailnotes und zählt alle dort beschriebenen Strecken (Angaben der Kilometer) zusammen, dann kommt allerdings eine Gesamtstrecke von 3198 Kilometern raus. Da wir vor allem diese Trailnotes und das GPS unserer Handys auf maps.me zum Navigieren benutzt haben, können wir mit Sicherheit sagen, dass auch diese Angaben NICHT stimmen. Es war teilweise richtig, aber oft waren es noch mehr Kilometer als in den Trailnotes angegeben, die wir laut unseres GPS oder dortiger lokaler Schilder zurück gelegt haben. 

Wir schätzen die Gesamtlänge des Te Araroa auf etwa 3250 Kilometer.

Wir haben Strecken des Te Araroas ausgelassen. Manche aus einer Notsituation heraus, manche weil es stark befahrene Highways waren, manche weil sie gesperrt waren (Erdrutsch, Überflutung). Dafür haben wir Ausflüge woandershin gemacht, wie zum Beispiel zum Round the Mountain Track und dem Abel Tasman Track.

Da wir die Gesamtlänge des Te Araoa nicht kennen, haben wir als Basis unserer Berechnung die offiziellen Angaben genommen und die übersprungenen Kilometer von der Gesamtzahl abgezogen. Es ist ein ungefährer Richtwert, der sicherlich die Gesamtstrecke unterschätzt. Wir vermuten, dass wir ca. 3000 km gelaufen sind.

STRECKEN
Insgesamt
Südinsel
Nordinsel
Steward Island
Abel Tasman/
Inland Track
Ergebnis
Kilometer
2740,5 km
1311 km
1429,5 km
32 km
74 km
 2846,5 km
Km/Tag (Durchschnitt)
23,4 km
20,5 km
25,5 km
längste Strecke
45 km
ca. 35 km
45 km

80 Kilometer wurden mit einem Fahrrad zurück gelegt. Die restliche Kanustrecke haben wir ein Jetboat genommen. 


Wetter



Es wird viel über das neuseeländischen Wetter geredet. Was kann ich mir darunter vorstellen? Horizontaler Regen. Der stärkste Wind den ihr je erlebt habt. Regenstürme, die wirklich durchgehend 50 Stunden anhalten können mit Niederschlägen von 300mm pro Stunde. Schnee im Sommer (Südinsel).

Wir fanden Neuseeland kälter und regnerischer als erwartet. Wenn wir mit unserer Erfahrung jetzt noch einmal packen würden, dann würden wir noch wärmere Schlafsäcke einpacken und Regenjacken suchen, die auch stundenlangem Regen in der Stärke einer Dusche stand hält. Falls es sowas überhaupt gibt. Henning würde sogar wasserdichte Handschuhe mit bringen. Jetzt im deutschen Hochsommer ist es schwer sich vorzustellen, aber die Kombination aus Kälte, Regen und Wind hat oft zu gefühllosen Fingern und Händen geführt. 

Fazit


Der Te Araroa ist es wert. Die Südinsel ist sehr viel schöner als die Nordinsel und wenn jemand nur die Südinsel laufen will, können wir das gut verstehen. Wir wollten beide Inseln kennen lernen und durchqueren und würden es auch wieder genau so machen. 

Wir fanden die Richtung NOBO (Northbound) eine gute Richtung. Wir hatten nie zu heißes Wetter, konnten Weihnachten Zuhause verbringen und hatten keinen Zeitdruck wegen des Wetters. Da die meisten Wanderer in der anderen Richtung unterwegs sind hatten wir öfter mal Hütten für uns ganz allein und mussten nur einmal auf dem Boden einer Hütte schlafen. Außerdem konnten wir gemütlicher, mit kürzeren Tagen starten, als wenn man mit dem 90 Mile Beach startet und mit dem besagten Strand zu enden war einfach nur herrlich und kein bisschen anstrengend. Wir hatten weniger Matsch in den Northland Forrests im Herbst als die SOBOs im Sommer.

Der Te Araroa ist (im Moment noch) sehr anspruchsvoll und wir würden ihn nicht als erste Fernwanderung empfehlen. Wenn du noch nie so lange gewandert bist, dann wirst du diesen Wanderweg weniger genießen können, denn er verzeiht weniger Fehler und hat noch keine gut entwickelte Trail Kultur.

An die vielen Flussüberquerungen und das viele Wasser gewöhnt man sich, genauso wie an nasse Füße.

Gutes Trailessen zu finden war in Neuseeland sehr viel einfacher als in den USA. Das Milchpulver war richtig lecker!

Der Te Araroa kostet viel Geld! Rechne mit 6000-8000 NZ Dollar pro Person. Das ist fast doppelt so teuer wie zum Beispiel der AT. Wir empfehlen auch Ersatzausrüstung - wie Schuhe - mitzubringen, oder sie aus den USA mit Amazon zu bestellen. Selbst mit Versandkosten seid ihr da günstiger dran.

Es wird kälter als du denkst! Und nasser!


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